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Reisetipps

Sizilien ist eine Insel, die neben schönen Stränden und Städten eine sehr alte und wechselseitige Historie bietet. Man kann sie mit einer großen alten Bibliothek vergleichen, aus deren hohen Regalen man ein dickes Buch herauszieht. Beim Aufschlagen bildet sich eine Staubwolke und die pergamentähnlichen Seiten zerfallen fast zwischen den Fingern. Doch beginnt man in dem Buch zu lesen, so offenbaren sich einem jahrhundertealte Geschichten von Kultur und Völker, Krieg und Eroberungen, Aufbau und Architektur, Liebe und Ästhetik, kleinen und großen Frauen und Männern, Wahrheiten und Mythen. Die Einflüsse der Römer, Griechen, Araber, Byzantiner und vielen weiteren Völkern reichen bis zur Antike und darüber hinaus zurück.

Die Hochzeit mit einem Urlaub zu kombinieren, ist also absolut empfehlenswert. Um etwas Klarheit in das breite Angebot zu bringen, findet ihr hier unsere Empfehlungen an Städten und Sehenswürdigkeiten. Diese sind nach Distanz zur Hochzeitslocation sortiert und beginnen immer mit der Stadt (Stecknadel-Icon) und darunter den Sehenswürdigkeiten (Kamera-Icon). Da leider nicht alle sehenswerten Orte auf die Seite passen, empfehlen wir euch das Schmökern in einem Reiseführer. Sicher lässt sich aber der ein oder andere Hingucker hier finden. Buon viaggio! 

Stadt Palagonia

Palagonia ist eine Stadt (eher Dorf) und Gemeinde der Metropolitanstadt Catania in der Region Sizilien in Italien mit 16.298 Einwohnern. Der Ort ist normannischen Ursprungs und neben seiner natürlichen Umgebung vor allem durch die Herkunft des Brautvaters mit dem Namen Oliva bekannt. Wer auf die Spuren seiner Kindheit gehen möchte, macht in diesem Dorf auf jeden Fall Halt. Wir empfehlen die "Granita alla Mandorla" im Café "Capitol". 

Stadt Taormina

Sehenswürdigkeiten in und um Taormina

Taormina ist eine Stadt an der Ostküste Siziliens. Um 1300 v. Chr. siedelten sich die Sikeler, die der Insel Sizilien ihren Namen gaben, auch auf den Hängen des Monte Tauro an. Nach der Zerstörung von Naxos durch Dionysios I. von Syrakus nahmen sie deren Bewohner in ihre Stadt auf. Die Griechen nannten die Stadt Tauromenion. Als Sizilien im 3. Jahrhundert v. Chr. nach dem Ersten Punischen Krieg eine römische Provinz geworden war, wurde aus Tauromenion lateinisch Tauromenium, und hohe Beamte aus Rom ließen hier für ihre Familien Wohnhäuser im Stil römischer Stadtvillen errichten. Bei der Eroberung Siziliens durch die Sarazenen konnte Tauromenium durch seine geschützte Lage und seine Wasserreservoirs lange Zeit den Angriffen widerstehen. Am 1. August 902 wurde der Ort von einer Streitmacht des aghlabidischen Emirs Abū Ishāq Ibrāhīm II. erobert. Nach zwei Aufständen gegen die arabische Herrschaft 962 und 969 wurde die Stadt zerstört. Erst im 13. Jahrhundert wurde sie wieder besiedelt, konnte aber ihre frühere Bedeutung nie mehr erreichen. Heute ist die 10.844 Einwohner schwere Stadt durch den Tourismus bekannt.

Altgriechisches Theater

Mit seinen 110 m Durchmesser ist das Teatro Antico das zweitgrößte antike Theater nach dem von Syrakus. Dieses Wahrzeichen von Taormina bietet den wohl bekanntesten Blick der Insel: die atemberaubende ionische Küste, die eingerahmt wird von der Kultstätte, mit der das Theater verbunden war. Das Theater wurde unter römischer Herrschaft wieder aufgebaut und erweitert und konnte einst bis zu 10.000 Zuschauer aufnehmen.

Isola Bella

Isola Bella ist eine kleine Insel im Ionischen Meer vor der Ostküste Siziliens. Sie ist durch eine Sandbank mit dem Strand von Mazzarò verbunden. König Ferdinand III. von Sizilien schenkte die Insel 1806 der Gemeinde Taormina. 1998 wurde sie vom WWF zum Naturschutzgebiet erklärt. Der Name der Insel geht auf Wilhelm von Gloeden zurück, der Ende des 19. Jahrhunderts nach Taormina kam und den Ort durch seine Fotografien weltweit bekannt machte. Am 5. April 2022 hielt hier ein nervöser Mann aus dem badischen Mühlbach um die Hand seiner italienischen Geliebten an. Sie antwortete mit „Ja“.

Stadt Messina

Sehenswürdigkeiten in und um Messina

Wegen der Nähe zum italienischen Festland wird Messina auch das Tor Siziliens genannt. Messina wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. wegen seiner günstigen Lage von ionischen Kolonisten, nach Thukydides aus Kyme, besiedelt; wenig später folgten weitere Siedler aus Kyme, Chalkis und anderen Orten Euböas. Im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. benannte Anaxilas, der Tyrann von Rhegion, die Stadt in Messene um. 288 v. Chr. wurde Messina von kampanischen Söldnern erobert, den so genannten Mamertinern, die alle Männer töteten und deren Frauen, Kinder und Eigentum unter sich aufteilten. Am Ende des ersten Punischen Krieges war Messina eine freie Stadt, die mit Rom alliiert war. Bald darauf wurde sie Teil der Provinz Sizilien. Bis ins 9. Jahrhundert erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Blüte als wichtiger Handelsplatz. Im Jahr 843 wurde die Stadt von den Arabern, 1061 durch die Normannen erobert. 1232 war die Stadt Mittelpunkt eines erfolglosen Aufstands gegen Kaiser Friedrich II. Am 5. Februar 1783 traf ein Erdbeben mit der Stärke 7,2 auf der Richterskala die Stadt. Ein Großteil der Gebäude wurden durch den Erdstoß und die folgende Flutwelle zerstört. Durch das Erdbeben von Messina 1908 wurden insgesamt 90 % des Gebäudebestands erneut durch ein schweres Erdbeben und einen darauffolgenden Tsunami zerstört. Mehr als 60.000 Menschen fanden den Tod. Die Stadt war gerade wieder aufgebaut, als 1943 durch die Luftangriffe der Alliierten vor der Invasion über die Hälfte der Gebäude zerstört wurden. Heute ist Messina mit 229.565 Einwohnern die drittgrößte Stadt in der italienischen Region und zugleich eines der wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Siziliens.

Gole d‘Alcantara

Die Gole dell’Alcantara sind Schluchten am Fluss Alcantara auf Sizilien. Sie sind bis zu zwanzig Meter tief und vier bis fünf Meter breit und haben sich über tausende Jahre in das Lavagestein des nahen Ätna gefressen. Das Lavagestein ist eines der charakteristischsten Merkmale der Schluchten. Die Wände bestehen aus basaltischer Lava, die siliziumarm und reich an Eisen, Magnesium und Calcium ist. Ein langsam erkaltender Lavastrom ermöglichte die Entstehung der prismischen, fünf- und sechseckigen Säulen.

Stadt Catania

Sehenswürdigkeiten in und um Catania

Die Stadt liegt an der Ostküste Siziliens sowie am Fuße des Ätna, des größten aktiven Vulkans Europas. Catania war ursprünglich von Sikelern besiedelt. Um 729 v. Chr. legten Chalkidier an der Stelle der sikelischen Stadt eine griechische Kolonie an, die sie Katane nannten. Ab dem frühen 5. Jahrhundert v. Chr. stand Katane unter der Herrschaft von Syrakus. Anfang 425 v. Chr. verheerte ein Lavastrom das Territorium von Katane. Am Anfang des Ersten Punischen Kriegs wurde Katane 263 v. Chr. von den Römern eingenommen. 123 v. Chr. litt die Stadt so sehr durch einen von einem Ätnaausbruch hervorgerufenen Lavastrom, dass der Römische Senat die Abgabenfreiheit ihres Gebiets auf zehn Jahre verordnete. Im 1. Jahrhundert v. Chr. erhob sich Katane aber wieder zu neuer Blüte und war eine wohlhabende Stadt. Während der gesamten Kaiserzeit blieb Katane äußerst prosperierend, auch wenn sich beispielsweise 251 n. Chr. wieder ein Ätnaausbruch ereignete. Der Sage nach wandte nur die wundervolle Macht der kurz zuvor hier als Märtyrerin gestorbenen heiligen Agatha größeres Verderben von der Stadt ab. 535 n. Chr. eroberte Belisar das in die Hände der Goten gefallene Catania, das unter byzantinischer Herrschaft wieder eine der bedeutendsten Städte Siziliens wurde. Im 16. und 17. Jahrhundert litt Catania unter Unruhen, Piratenüberfällen, Seuchen, Hungersnöten und Naturkatastrophen. Später kam Catania zum bourbonischen Königreich Neapel. Die Eruption des Ätna 1819 richtete wieder Verwüstungen in der Stadt an. Heute ist Catania mit 311.402 Einwohnern nach Palermo die zweitgrößte Stadt der italienischen autonomen Region Sizilien und UNESCO-Welterbe.

Piazza Armerina

Piazza Armerina ist eine italienische Gemeinde im Freien Gemeindekonsortium Enna mit 21.439 Einwohnern. Das heutige Piazza Armerina wurde im Jahre 1080 gegründet. Im Jahre 1161 wurde die Stadt von den Normannen zerstört. Sie wurde ab dem Jahre 1163 wieder aufgebaut. Im Mittelalter entwickelte sich dann die eigentliche Stadt. Im Jahre 1296 tagte hier das sizilianische Parlament.

Ätna

Der Ätna (italienisch Etna oder auch Mongibello) ist mit rund 3357 Metern (2021) über dem Meeresspiegel der höchste aktive Vulkan Europas. Es wird vermutet, dass das im Namen enthaltene indogermanische Wort *aidh- („brennen“) von den ursprünglichen Bewohner Siziliens (Sikanen) vor der Besiedlung durch die Griechen stammt. Der Ätna spielt eine wichtige Rolle in der griechischen und römischen Mythologie. So wurde er als Arbeitsstätte der Kyklopen angesehen, die hier dem Gott Hephaistos bei seiner Schmiedearbeit halfen. Im Mittelalter trat der Ätna in der Artussage als Paradies auf, häufiger gilt er jedoch als Ort der Verdammnis. Der Ätna ist ständig aktiv. Im Juni 2013 hat die UNESCO den Ätna in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.

Stadt Syrakus

Sehenswürdigkeiten in und um Syrakus

Zwischen blauem Himmel und einem ebenso blauen Meer liegt eines der schönsten Ferienziele Siziliens. Die Küste ist charakterisiert durch raue Felsen, die Überbleibsel eines Vulkanausbruches, dazwischen feinsandige Strände. Wer Sizilien bereist, der wird hier ein ganz anderes Italien erleben, eines, das eigentlich gar nicht mehr Italien ist: die antike Hauptstadt Syrakus. Griechen wie Römer haben hier ihre Spuren hinterlassen.

Die Geschichte der Stadt Syrakus geht zurück auf das 8. Jahrhundert vor Christus. Gegründet wurde die Stadt von dorischen Siedlern aus Korinth auf der Halbinsel Ortygia. Sie brachten die griechische Kultur und ihr Wissen mit sich. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Syrakus zur mächtigsten Stadt auf ganz Sizilien.

Etwa 200 v. Chr. eroberten die Römer die Stadt. Sie machten Sizilien zu einer römischen Provinz und erklärten Syrakus zu deren Hauptstadt. Laut einer Legende kam der Apostel Paulus auf seiner Reise nach Rom im Jahr 44 durch Syrakus und verbreitete so das Christentum in Syrakus. Der erste Bischof von Syrakus lebte im 3. Jahrhundert. Die berühmten und nach den römischen auch größten Katakomben der Stadt gehen auf das Jahr 315 zurück.

Im Mittelalter geriet Syrakus erst unter byzantinische und anschließend unter arabische Herrschaft. Die Araber waren es auch, die Syrakus den Status als Hauptstadt nahmen und ihn an Palermo vergaben. Kurz vor der Eroberung Siziliens durch die Normannen rissen erneut die Byzantiner die Macht an sich. Eine Erinnerung an diesen kurzweiligen Machtwechsel ist das Castello Maniace, das ein byzantinischer General errichten ließ.

Noto

Noto ist die unbestrittene Hauptstadt des sizilianischen Barocks und UNESCO-Welterbe. Urlauber des Südostens Siziliens sollten die Stadt im Val di Noto unbedingt besuchen und eine Kulturreise mit einem Aufenthalt am Meer vereinen. Die Stadt liegt 31 km von Syrakus und 51 km von Ragusa entfernt.  Dieses große architektonische Schmuckstück vereint all das, was den sizilianischen Barock charakterisiert.

Ortigia

Ortigia ist eine kleine Insel vor der Ostküste Siziliens, die das historische Zentrum der Stadt Syrakus bildet und nur durch eine wenige Meter breite Durchfahrt vom Festland getrennt ist. Sie bedeckt eine Fläche von knapp einem Quadratkilometer und hat rund 4.500 Einwohner. Der griechische Name der Insel, Ortygia, ist ein Beiname der Göttin Artemis, die auf einer Insel dieses Namens geboren sein soll. Pausanias beschreibt die sizilianische Insel als mythischen Zufluchtsort der Nymphe Arethusa, die sich hier in eine Quelle verwandelt habe. Diese Quelle wird als Fonte Aretusa in einem 1847 gefassten Brunnen noch heute gezeigt.

Orecchio di Dionisio

Als sich Syrakus auf das Festland ausdehnte, das mit der Insel durch einen Damm verbunden war, entstanden im neuen Siedlungsgebiet neue Tempel und ein Freilufttheater. Das Baumaterial dafür nahm man aus nahe gelegenen Kalksteinbrüchen. In diesen Steinbrüchen arbeiteten oft Gefangene, so dass man sie gleichzeitig als Gefängnisse nutzte. Weil der Bedarf an Baumaterial groß und der Kalkstein leicht zu bearbeiten war, trieb man gewaltige Stollen in die Felsen. Einen dieser Stollen nennt man das Ohr des Dionysos. Sein Eingangsbereich ist bis zu 11 Meter breit und 23 Meter hoch und erinnert im Aussehen an ein menschliches Ohr. Außerdem ist in diesem gewaltigen Hohlraum die Akustik sehr gut. Es wird erzählt, dass Dionysos in dem Stollen Kriegsgefangene unterbringen ließ. Durch die gute Akustik war es ihm möglich, die Gefangenen von außerhalb der Höhle ungestört zu belauschen.

Stadt Ragusa

Sehenswürdigkeiten in und um Ragusa

Ragusa ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto. Die Gegend war bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Im Jahre 2010 wurden wenige Kilometer südwestlich der Stadt Reste einer Siedlung aus der Frühbronzezeit entdeckt. Antiken Autoren nach war ganz Sizilien, also auch die Region um Ragusa, ursprünglich von den Sikanen bewohnt. Ab dem 13. Jahrhundert drangen Sikeler in den Osten Siziliens ein. Nach der Eroberung Siziliens durch die Römer wuchs die Stadt zu einem regionalen Zentrum unter dem Namen Hybla Heraia heran. Ab dem 6. Jahrhundert war es Teil des Byzantinischen Reichs. Im August 848 wurde die Stadt von den Arabern geplündert und zerstört. 1927 wurde Ragusa die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. 1950 wurde das römisch-katholische Bistum Ragusa errichtet. 2002 wurde die 73.409 Einwohner schwere Stadt zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Marzamemi

Marzamemi ist ein Ortsteil der Gemeinde Pachino und liegt an der Südspitze Siziliens. Durch Fischfang und Fischverarbeitung bekannt, lohnt sich ein Besuch in Marzamemi zum Essen und Einkaufen von frischen lokalen Leckereien. Im Ortszentrum des ehemaligen Fischerdorfes stehen eine alte Tonnara (Thunfischfabrik), eine alte und eine neue Kirche, die beide dem Schutzpatron Franz von Assisi geweiht sind sowie der Palazzo del Principe di Villadorata, erbaut 1752. Sehenswert ist auch das nahe gelegene Naturreservat Riserva Naturale Oasi faunistica di Vendicari. 

Scicli

Scicli ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden. Der Ort wurde von den Sikelern gegründet. 1693 wurde die Stadt wie das gesamte Val di Noto von einem Erdbeben zerstört. Danach wurde sie im Stil des sizilianischen Barocks wieder aufgebaut. Es werden in großem Umfang Obst und Gemüse angebaut.

Stadt Modica

Sehenswürdigkeiten in und um Modica

Modica ist eine Stadt und Gemeinde im Südosten von Sizilien. Sie ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto. Die Stadt wurde von den Sikulern unter dem Namen Motyka gegründet und in späteren Zeiten von Griechen und Römern bewohnt, von deren Präsenz sich aber kaum nennenswerte Spuren erhalten haben. Die Araber eroberten 845 die Stadt und nannten sie Mohac. Im 11. Jahrhundert übernahmen die Normannen, angeführt von Roger I., die Stadt. Modica wurde wie andere Städte im Val di Noto durch das schwere Erdbeben vom 9. Januar 1693 zerstört, bei dem in Sizilien 60.000 Menschen ums Leben kamen. Im Stil des sizilianischen Barocks wieder aufgebaut, ist Modica trotz zweier Überflutungen 1833 und 1902 heute ein ruhiges Regionalzentrum mit einem der schönsten Stadtbilder im Stil des sizilianischen Barocks.  Modica (54.089 Einwohner) gehört zum UNESCO-Welterbe.

Stadt Agrigent

Sehenswürdigkeiten in und um Agrigent

Agrigent, ebenfalls an der Südküste Siziliens gelegen, liegt 4 km vom Meer entfernt. Es wird vermutet, dass der Platz schon früh von einer Ansiedelung der Sikaner eingenommen war. Um das Jahr 582 v. Chr. errichteten Auswanderer aus Gela und Rhodos hier die Stadt Akragas, die später in der Römerzeit Agrigentum genannt wurde. Als die Araber im Jahre 829 n. Chr. Agrigentum eroberten, stand an der Stelle der antiken Stadt nur noch ein Dorf auf dem nördlichen Hügel der antiken Siedlung, der ehemaligen Akropolis. Unter dem Namen Kerkent oder Gergent entstand dort eine berberische Siedlung, die sich zu einem Zentrum der muslimischen Besiedlung Siziliens entwickelte und mit dem arabischen Palermo um die Vorherrschaft konkurrierte. 1087 wurde Gergent von den Normannen erobert. Unter anderem durch den Handel mit Nordafrika und durch die Landwirtschaft wurde Gergent zu einer wohlhabenden Stadt. Mit der Ausweisung der Araber durch Friedrich II. verlor die Stadt wirtschaftlich an Bedeutung. Im Jahr 1927 nahm die Stadt den latinisierten Namen Agrigent an, die heute mit 58.273 Einwohnern Hauptstadt des Freien Gemeindekonsortiums Agrigent ist.

Scala dei Turchi

Die Scala dei Turchi („Treppe der Türken“) ist ein aus Mergel bestehender, monumentaler Felsen nahe der Gemeinde Realmonte im Freien Gemeindekonsortium Agrigent im Süden von Sizilien. Der zweite Teil des Namens soll auf sarazenische Piraten zurückgehen, die im Volksmund „Türken“ genannt wurden und bei Überfällen ihre Boote im Windschatten des Felsens verankert haben sollen. Einer anderen Theorie zufolge soll der Name auf die Ähnlichkeit der Struktur zu den Formationen in Pamukkale zurückzuführen sein. Der Ort wurde auch in Andrea Camilleris Detektivgeschichten um den Commissario Montalbano erwähnt.

Valle dei Templi

Die archäologische Stätte von Agrigent gehört zu den eindrucksvollsten archäologischen Fundplätzen auf Sizilien. Sie zeigt vor allem die Überreste von Akragas (lat. Agrigentum), einer der bedeutendsten antiken griechischen Städte auf Sizilien. Die teilweise noch sehr gut erhaltenen griechischen Tempel zeugen von der Größe, Macht und kulturellen Hochblüte der damaligen griechischen Stadt. 1997 erklärte die UNESCO die archäologische Stätte von Agrigent zum Weltkulturerbe mit der Begründung, dass Akragas „eine der größten Städte der Antike im Mittelmeerbereich war und in einem außergewöhnlich guten Zustand erhalten ist. Seine großartige Reihe dorischer Tempel ist eines der herausragendsten Denkmäler für die griechische Kunst und Kultur.“

Stadt Trapani

Sehenswürdigkeiten in und um Trapani

Der antike Name der Stadt war griechisch Drepanon (für Mondsichel), lateinisch Drepanum. Trapani spielt bereits eine Rolle in der griechischen Mythologie und in Vergils Epos Aeneis. Demnach soll Anchises, der Vater des Aeneas, während der Irrfahrten nach dem Fall Trojas hier gestorben und begraben worden sein. Selbst das Ithaka Homers, die Heimat des Odysseus, wurde schon in der Region von Trapani angenommen. Im 13. Jahrhundert v. Chr. diente die Küste Trapanis wahrscheinlich als natürlicher Hafen der in Erice und Segesta siedelnden Elymer, bevor ab etwa dem 9. Jahrhundert v. Chr. die Phönizier begannen, die Siedlung als kolonialen Handelshafen auszubauen. Während des ersten punischen Krieges war Trapani ab 260 v. Chr. ein karthagischer Stützpunkt. Acht Jahre später, am Ende des punischen Krieges (241 v. Chr.), wurde Trapani von den Römern erobert. Erst nach 827 n. Chr. kam mit der Vorherrschaft der Araber ein neuer Aufschwung. Der Hafen wurde vergrößert, der Mauerring um die Stadt verstärkt, die Handelsbeziehungen ausgebaut. 1077 eroberten die Normannen unter Roger I. Trapani und eine weitere Blütezeit begann. Trapani war im 14. Jahrhundert unter Karl V. wichtigste Hafenstadt im Westen Siziliens. Im Zweiten Weltkrieg trafen Trapani schwere Bombardements. Heute ist Trapani mit knapp 70.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt der italienischen Region Sizilien.

Erice

Erice ist eine italienische Gemeinde und ein Berg (Monte Erice) mit 27.046 Einwohnern. In der Antike hieß die Stadt Eryx nach einer Gestalt der griechischen Mythologie. Eryx war demnach ein Sohn der Liebesgöttin Aphrodite und des Argonauten Butes und herrschte im Westen Siziliens. Nach einer anderen Überlieferung war er ein Sohn des Meeresgottes Poseidon. Aeneas, Sohn des Anchises und der Aphrodite, soll auf seiner Flucht aus dem zerstörten Troja in Trapani (Drepanon), dem ehemaligen Hafen von Erice, angelegt haben. Anchises soll dort gestorben und am Fuß des Felsens begraben worden sein, auf dem das Heiligtum seiner Geliebten Aphrodite stand. Die Elymer wurden als Nachfahren der Trojaner angesehen. 

San Vito Lo Capo

San Vito Lo Capo ist eine Küstengemeinde mit 4.818 Einwohnern.  Bekannt ist vor allem der in einer geschützten Bucht gelegene Strand, über dem sich der Monte Monaco erhebt. In der Ortsmitte befindet sich das Santuario di San Vito, ein festungsähnlicher Bau mit arabisch-normannischer Architektur aus dem 15. Jahrhundert. 

Selinunt

Selinunt ist eine archäologische Fundstätte in der Nähe Trapanis. Die Fundstätte befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Castelvetrano an der Südküste Siziliens unmittelbar am Mittelmeer. Die ausgedehnte Fundstätte besteht vornehmlich aus den Überresten der alten griechischen Stadt Selinus, die in der Antike zu den wichtigsten Städten Siziliens zählte. Davon zeugen u. a. die zahlreichen Tempel, die zu den bedeutendsten griechischen Tempeln Siziliens zählen. Historisch bedeutsam sind auch die Ruinen aus der karthagischen Siedlungsphase des Ortes. In den vergangenen Jahrzehnten wurden große Teile der antiken Stadt freigelegt.

Segesta

Segesta war eine antike Stadt im Nordwesten Siziliens. Sie lag auf dem 410 m hohen Monte Barbaro beim heutigen Calatafimi Segesta zwischen Alcamo und Gibellina. Die Stadt war eines von drei politischen Zentren der Elymer, einer von drei in antiken Quellen unterschiedenen einheimischen Bevölkerungsgruppen der Insel. Der nicht fertiggestellte Tempel von Segesta wurde von Elymern wohl um 430/420 v. Chr. auf einem Hügel etwas außerhalb der Stadt im dorischen Baustil errichtet. Das Theater im griechischen Stil wurde im 3. oder 2. Jahrhundert v. Chr. auf der Nordseite des Monte Barbaro errichtet und lag östlich des Tempels. Es wurde um 100 v. Chr. von den Römern umgebaut. Im Sommer finden dort Freiluftaufführungen statt.

Riserva naturale orientata dello Zingaro

Das Naturreservat Zingaro ist ein regionales Naturreservat in der Provinz Trapani im Nordwesten Siziliens. Als Reaktion auf die Bürgerproteste gegen den Bau einer Schnellstraße erreichtete die Regierung 1981 mit Zingaro das erste Naturreservat auf Sizilien. Es umfasst 1600 ha und einen ca. 7 km langen Küstenstreifen mit kleinen sandigen Buchten und rauen Kalkfelsen. Die höchste Erhebung ist der Monte Speziale mit 914 m. Die mediterrane Flora wird geprägt von Oliven- und Johannisbrotbäumen sowie Zwergpalmen und bietet etwa 40 verschiedenen Vogelarten Lebensraum. Falken, Geier und Adler finden hier ideale Lebensbedingungen.

Stadt Palermo

Sehenswürdigkeiten in und um Palermo

Palermo (sizilianisch Paliemmu) ist die Hauptstadt der Autonomen Region Sizilien und liegt an einer Bucht an der Nordküste der Insel. Die Phönizier gründeten die Stadt als Handelsstützpunkt im 8. Jahrhundert v. Chr.  Den heutigen Namen gaben ihr die Griechen, die den natürlichen Hafen Palermos begehrten ("Ganzhafen", "großer Hafen"). 408, 406 und 391 v. Chr. verteidigten die Karthager ihren Musterhafen gegen Syrakus und Flotten anderer griechischer Städte und entzogen ihr starkes Bollwerk der Hellenisierung. Im Gegensatz zu anderen großen Städten Siziliens gelangte Palermo nie unter griechische Herrschaft. Während des Ersten Punischen Krieges von 264 bis 241 v. Chr. war Palermo ein wichtiges Bollwerk der Karthager. Ein Aufschwung setzte unter islamischer Herrschaft ein. 1072 eroberten die Normannen unter Roger I. Palermo. Anfang des 12. Jahrhunderts wurde es Hauptstadt der Grafschaft, ab 1130 des Königreichs Sizilien. In der Folgezeit nahmen die Spanier, Savoyer und Österreicher die Stadt in Besitz und sie verlor an Bedeutung und blieb im Schatten Neapels. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Palermo schwer beschädigt. Zudem war Palermo von Kriegsende bis Ende des 20. Jahrhunderts fest in der Hand der Mafia. Erst unter dem „Antimafia“-Bürgermeister Leoluca Orlando blühte das öffentliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben der Stadt wieder auf. Heute ist Palermo mit 657.960 Einwohnern Italiens fünftgrößte Stadt und das politische sowie kulturelle Zentrum Siziliens.

Cefalù

Cefalù ist eine italienische Küstengemeinde im Norden Siziliens mit 14.155 Einwohnern und ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia (Die schönsten Orte Italiens). Sie ist bekannt für ihre normannische Kathedrale, ein festungsähnliches Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert mit aufwändigen byzantinischen Mosaiken und imposanten Zwillingstürmen. In der Nähe beherbergt das Mandralisca-Museum archäologische Ausstellungsstücke und eine Bildergalerie mit einem Porträt von Antonello da Messina. Die Strände Mazzaforno und Settefrati liegen im Westen.